Ja, ihr habt schon lange nichts mehr von mir gehört. hier ist immer so viel los ich komm überhaupt nicht mehr zum schreiben.

Deswegen jetzt mal ein schnell Update, was so passierte im Dezember und Jänner mit ganz vielen Fotos.

Mit einem Freund von uns sind wir in sein Dorf gefahren, welches nicht weit von Lilongwe entfernt ist. Dort zeigte uns eine Frau wie sie Bier braut. Anschließend wurden wir bei seiner Familie zum Nsima kochen und essen eingeladen. Es gab Nsima und als Zuspeise gekochte Kürbisblätter, ja die kann man essen und sie schmecken auch garnicht mal so schlecht.

Am 31.1. dem Todestag des Don Bosco hatten wir eines der größten Feste im Jahr. Nochmal zur Erinnerung, ich lebe hier in einem Oratorium gemeinsam mit Salesianern Don Boscos, das heißt einer katholischen Glaubensgemeinschaft basierend auf Don Bosco.

Don Bosco geboren in Italien widmete sein Leben den Jugendlichen. Seine Philosophie, das Preventive System ( "ein System zu Vorbeugung" ), besteht aus Religion, Grund ( Vernunft) und Freundlichkeit ( Liebe ), welche er mit den vier Bereichen Zuhause, Kirche, Schule, Spielplatz abdeckt. Daher sollte man diese in jedem Oratorium der Salesianer Don Boscos finden.

Hier in unserem Kampus gibt es eine Kirche, ein Mädchen & Burschen Heim, Jugenzentrum, College.

Im Gedenken an Don Bosco und seine Taten feierten wir also am 31.1 ein großes Fest.

Aus organisatorischen und platztechnischen Gründen wurde es ein 3-Tages Fest, beginnend am Freitag mit der Veranstaltung von der Schule, Samstag vom Jugendzentrum und Sonntag für die Kirchengemeinschaft.

Schon die Woche davor konnte man sehen, dass großes bevor stand. Nach dem Unterricht waren alle Schüler mit Vorbereitung beschäftigt und am Donnerstag wurde die ganze Schule auf Hochglanz geputzt und die Halle hergerichtet.

Der Freitag startete mit einer Messe, anschließend wurde ein Don Bosco Quiz veranstaltet, bei dem Gruppen aus jeweils 3 Schüler je Schulsparte gegeneinander antraten und Fragen zu Don Bosco beantworteten. 

Im anschließenden Teil der Veranstaltung wurde präsentiert was jede Sparte vorbereitet hatte. Die Schüler tanzten, führten ein Theaterstück auf, präsentierten ihre Werke am Catwalk und die traditionellen Gulewankulu durften natürlich auch nicht fehlen. Die einzelnen Stücke wurden von einer Jury bewertet und anschließend gab es für die Gewinner kleine Geschenke.

Zu Mittag wurden alle Schüler und Lehrer von unserem Schulrestaurant mit Essen versorgt. Dafür hatten Schüler der Hotelspate mit ihren Lehrern am Vortag und die ganze Nacht vorbereitet und gekocht. Nicht so leicht fast 1000 Mägen voll zu bekommen.

Übrigens gab es für uns Lehrer ein Buffet, das sich sehen lassen konnte.

Am Nachmittag fand ein Wettkampf in Fußball, Volleyball und Netball statt, jeweils ein Team aus Erstklässlern trat gegen ein Team der fortsetzenden Schüler an.

Am Samstag fand eine ähnliche Veranstaltung für die Kinder und Jugendlichen im Jugenzentrum statt. Nach einer Jugendmesse am morgen. Gab es einen Wettkampf in Volleyball, Fußball, Netball und Basketball, wobei hier die Kirchenjugend gegen die Spieler der Jugendzentrums antraten. Am Nachmittag gab es wieder ein Don Bosco Quiz, bei welchem die verschiedenen Jugendgruppen der Kirche gegeneinander antraten. Anschließend gab es eine beeindruckende Show der Taekwando & der Hapkido Gruppe, auch die Tanzgruppe führte etwas auf. 

Anschließend stand ein Wetttanzen für die Kinder am Programm natürlich stürmten diese die Bühne, als sie das hörten. Nach dem Ordnung im Getummel gebracht wurde, tanzten ein paar Kids was das Zeug hält. Bewertet hat das Publikum und gewonnen haben immer die Kleinsten (waren wirklich die Besten).

Auch am Sonntag gab es eine Veranstaltung dieses mal von der Kirchengemeinschaft. Wieder mit Spiel und Spaß.

Nach drei Tagen Feststimmung schlüpften wir Montag wieder in den Alltag zurück...

Im Jugenzentrum hab ich jetzt angefangen Gitarre spielen zu lernen. Mit mäßigem Erfolg da genauso wie beim Chichewa lernen die Praxis fehlt.

Aber beides, Chichewa und Gitarre spielen ist immer wieder lustig und ein paar Erfolgserlebnisse.

Im Jänner machte ich einen Kurzurlaub, also eigentlich nur ein Wochenendtrip nach Nkhata Bay. Ein bisschen am Strand den See genießen und einfach mal nichts tun. Nkhata Bay ist eine kleine "Stadt" im Norden und liegt am Lake Malawi ( am See ). Hauptmenü an den 3 Tagen war  Nsima mit "butterfish", ein ziemlich guter Fisch aus Lake Malawi, wenn man in Nkhata Bay is(s)t, dann muss man auch mal "butterfish" essen :)

Die Nachbarstochter hatte geheiratet. Wir wurden persönlich eingeladen mit einer schönen Einladung, siehe Foto. Daher mussten wir natürlich hin.

Eine typische Hochzeit läuft so ab: 

Zirka zwei Wochen vorher gab es sowas, wie eine Verlobungsfeier oder Jungesellenabschied oder vielleicht wars auch was anderes. Auf jeden Fall wurde gefeiert und zwar getrennt von einander. Die Frauen und die Männer in unterschiedlichen Räumen.

Vor der Hochzeit wird erstmal Tobwa gekocht. Tobwa ist ein Nationalgetränk und die Zubereitung ist eine eigene Wissenschaft, demnach hab ich keine Ahnung wie es geht und weiß nicht mal was alles hingehört. 

Davon gab es in Nachbarsküche ein großes Fass voll (Regentonnengröße).

Am Vorabend wird dann groß gefeiert Zuhause, die ganze Nacht Musik, tanzen und Tobwa trinken. 

Der Tag der Hochzeit ist dann ungefähr, so wie bei uns. Die Hochzeit findet in der Kirche statt und dann eine Feier mit Torte und viel Geld. Zu dieser Hochzeitsfeier kommen immer Unmengen an Leute. es ist ein großes Fest und jeder der hört, dass eine Hochzeit stattfindet geht hin.

Wie bei uns schenken die Gäste dem Brautpaar Geld. Der Unterschied: Es wird getanzt. Auf dem Tanzparkett tanzt entweder die Braut oder der Bräutigam oder die Eltern und dann gehen die Gäste hin, tanzen und "showern" (überschütten) das Brautpaar mit Geldscheinen. Dafür haben wir uns mit vielen kleinen Scheinen ausgestattet. Das ganze System, wenn man hingeht und tanzt und wann nicht haben wir nicht ganz durchschaut. Aber lustig warst. 

Dann wird die Torte vom Brautpaar angeschnitten. Die anderen Torten werden versteigert.

Zum Schluss gab es noch einen kleinen Snack und Getränke für ein paar Gäste.