Schulsystem in Malawi

Die erste Stufe der Schulausbildung ist die Volksschule(Primary school), sie dauert 8 Jahre. Die Unterrichtssprache ist Chichewa aber die Schüler lernen hier von der ersten Klasse an Englisch.

In unserem Oratorium gibt es auch eine Primary school. Ich hab keine Ahnung wie viele schüler hier insgesamt unterrichtet werden, aber es ist eine Menge. Ein paar Gebäude stehen ihnen hier zur Verfügung, aber zirka die Hälfte der Klassen befinden sich draußen.

Die Tafel an einen Baum gelehnt und die Schüler am Boden sitzend. In den Klassen der Primary School sind oft mehr als 80 Schüler. Volksschulen sind staatliche Schulen, daher man muss keine Schulgebühren bezahlen. Nach dem Abschluss der Volksschule kann man in die Secondary School gehen, sozusagen die Oberstufe. Diese 4 Jahre Unterricht auf Englisch schließt man mit dem MSCE (Malawi School Certificate of Education) ab. Viele haben in diesem Schulabschnitt schon Probleme, da die Unterrichtsprache ausschließlich Englisch ist und sie daher oft wichtige Sachen nicht verstehen.

Schließt man die Secondary School mit guten Noten ab, kann man sich direkt fürs Studium bewerben. Ansonsten kann man noch auf ein College gehen, wie das in dem ich unterrichte. Für Universität und College muss man sich bewerben und in unserem Fall einen Eignungstest machen. Nach dem Collegeabschluss besteht auch die Möglichkeit ein Studium beginnen.

In den meisten Malawischen Familien kann nur einem Kind eine weiterführende Schulausbildung bezahlt werden, wobei hierfür alle Verwandten zusammenzahlen. Dieser Schüler wird dann aber auch der Hauptversorger der Familie bzw. der nächsten Generation.

In unserem College müssen Registrationsgebühren, Schulgebühren und Prüfungsgebühren bezahlt werden. So ist die finanzielle Belastung für eine Familie sehr hoch.

Deswegen haben Volontäre vor mir ein Sponsorprogramm BOSCO eingeführt. Schüler, die die Schule wegen der Gebühren abbrechen müssten oder sich die Prüfungen nicht leisten können, schreiben einen Brief an uns und erklären, was das Problem ist.
Ein Team aus Lehrern und uns Volos diskutiert dann darüber und entscheiden welche Schüler die finanzielle Hilfe am Nötigsten haben bzw wen wir wie weit unterstützen können. Zur Zeit werden ca. 20 Schüler ganz oder teilweise, je nach Bedürfnis, unterstützt.
Das Geld hierfür kommt von Österreich. Ehemalige Volontäre machen Veranstaltungen und dergleichen um dafür zu sorgen, dass immer Geld da ist.

Ein paar Eindrücke zu der Berufsausbildung hier am Don Bosco Youth Technical Institute. Gestern bekamen wir einen Einblick über die praktische Ausbildung der Hotel und Catering Schüler.

Das Restaurant war schön geschmückt ein Buffet war errichtet. Sie teilten das Essen aus und servierten ab. Das Essen wurde auch von diesen Schülern gekocht. So gab es echt ein Malawisches 5-Sterne-Menü.

Die Berufsausbildungsstätte der Tischler erinnert mich immer wieder an meine Schulausbildung. Sie lernen den Umgang mit den Maschinen und lernen die Herstellung von Möbeln. Es gibt auch eine Produktion für den Verkauf.